Dr. Arpita Roy, 2015-2019

Vita

Als Postdoktorandin am MPI-MMG forschte Arpita Roy auf der Grundlage umfangreicher Feldforschung im ländlichen Bengalen, Indien zum Thema Alchemie und okkulter Tantrismus. Eine entscheidende Komponente ihrer Forschung bestand darin, zu untersuchen, in welcher Form die Alchemie ein beispiellos geschmeidiges Instrument bildet, welches die lokale Landschaft in einer Linie mit der eindrucksvollen Dimension der Kosmogenese bringt, um mehrere Fragestellungen hinsichtlich der Grundlagen von Mythos, Geschichte und Wissenschaft zu bearbeiten. Ihr Projekt mit dem Titel "Tantrismus im zeitgenössischen Bengalen" hatte sich zum Ziel gesetzt, Textmaterial wissenschaftlich zu untersuchen und es in Feldforschungsdaten zu integrieren, in der Hoffnung, dass die Ethnographie die reiche Schichtung und Multidirektionalität des tantrischen Denkens verdeutlichen kann. Arpita Roy promovierte 2011 in Anthropologie an der University of California, Berkeley, wo sie anschließend zwei Jahre lang als Dozentin lehrte, gefolgt von einem Postdoktorand*innen-Forschungsstipendium am Laboratoire d'Anthropologie Sociale, Paris. Ihre Doktorarbeit war eine ethnographische Studie über die Physik und die Physiker am Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider am CERN in Genf, Schweiz. Die radikale Verlagerung des Schwerpunkts von der Teilchenphysik zum okkulten Tantrismus ist Teil ihrer Bemühungen, die Grenzen und Wechselbeziehungen der fundamentalen Kategorien namens Magie, Religion und Wissenschaft in einem umfassenden Sinne zu untersuchen, ein Thema, dessen verführerische Möglichkeiten einst das Herz der klassischen Anthropologie ausmachte. Derzeit ist Arpita Roy an der University of Michigan tätig.

Forschungsprojekte

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