Steffi Unsleber
Vita
Steffi Unsleber ist eine Journalistin im Rahmen des Journalist in Residence Programms. Sie ist seit 2013 Redakteurin der taz.am wochenende und Redakteurin im Recherche-Ressort der taz. In ihrem Projekt am Institut möchte sie erforschen, wie rechte Gewalt Kleinstädte und Dörfer verändert.
Sie hat seit 2015 immer wieder in Orten recherchiert, in denen es eine lautstarke und schlagkräftige rechte Gruppierung gab. So zum Beispiel in Freital, in Arnsdorf oder auch in Güstrow. Sie hat sich mit Menschen beschäftigt, die rechte Bedrohungen und rechte Gewalt erlebt haben und wie diese Gewalt in ihr Leben eingegriffen hat. Bei diesen Recherchen ist immer wieder aufgefallen, dass es in der Regel nicht darum ging, diese Menschen tatsächlich zu verletzen. Man wollte ihnen Angst machen und damit erreichen, dass sie den Ort verlassen oder sich nicht mehr öffentlich äußern. Rechte Gewalt dient als „Botschaft“, es sind Botschaftsverbrechen.
In
der Zeit am MPI-MMG hat Steffi Unsleber sich mit Forscher*innen darüber
ausgetauscht, wie sich eine Dorf- oder Stadtgemeinschaft und daraus
resultierend eine Gesellschaft durch rechte Gewalt verändert. Welche
Schutzmechanismen kann eine diverse Gesellschaft entwickeln, um zu verhindern,
dass die Strategie der Rechtsextremen aufgeht: durch Botschaftsverbrechen eine
monoethnische Gesellschaft ohne politische Gegner zu schaffen.
Weitere Informationen
Aufenthalt am MPI-MMG:
April - Juli 2019