Forever 17: Coming of Age in the German Asylum System
Ulrike Bialas
Das Lebensalter hat einen enormen Einfluss auf die Perspektiven und den Alltag junger Geflüchteter in Deutschland: rechtliche Vorteile, soziale Unterstützung, und ein verbesserter Zugang zu Unterkünften, Bildung und Gesundheitsversorgung sind in der Regel Minderjährigen vorbehalten. Unabhängig von ihrem tatsächlichen oder offiziellen Alter, sehen sich junge Geflüchtete großen Schwierigkeiten gegenüber. Die als minderjährig eingestuften müssen damit leben, wie Kinder behandelt zu werden, während die offiziell volljährigen ohne besondere praktische Unterstützung und rechtliche Schutzmaßnahmen zurechtkommen müssen. Die große Bedeutung des genauen Alters steht zudem im starken Widerspruch zu seiner schwierigen Bestimmung. Obwohl die berüchtigte deutsche Bürokratie dafür ausgelegt ist, Migrant:innen eindeutig zu identifizieren und zu kategorisieren, ist die Wahrheit oft weitaus komplizierter und Bürokrat:innen sind gezwungen, die schwerwiegenden Folgen ihrer Entscheidungen abzuwägen. Letztlich bleiben Gesetze oft hinter ihren humanitären Idealen zurück. Selbst Regelungen, die besonders schutzbedürftigen Menschen helfen sollen, können die Chancen von Migrant:innen drastisch einschränken und ihnen ein erfülltes Leben erschweren. Mehr Informationen zum Buch gibt es hier: https://press.uchicago.edu/ucp/books/book/chicago/F/bo208300969.html