Projektleiterin: Prof. Dr. Karen Schönwälder
Forscher*innen: Sanja Bökle Dr. Vanessa Rau
Kooperationspartnerin: Prof. Dr. Helen Baykara-Krumme (Universität Duisburg-Essen)

www.zomidi.de

„Können Organisationen Vielfalt?“

Der Film zu den ZOMiDi-Ergebnissen (11 Minuten)

Das Projekt untersucht, wie und wodurch zivilgesellschaftliche Organisationen sich in Ausein­andersetzung mit Migration und gesellschaftlicher Vielfalt verändern. Zivilgesellschaftliche Organisationen spielen eine zentrale Rolle für gesellschaftliche Selbstorganisations- und Parti­zipationsprozesse; sie sind unverzichtbar für die gesellschaftliche Integration in entwickelten Demokratien. Allgemein wissen wir heute, dass Migrationsprozesse auch die aufnehmenden Gesell­schaften verändern. Gleichzeitig aber wissen wir um die Beharrungskraft von Institutionen und Organisationen und die damit oft in Verbindung gebrachten Prozesse von Exklusion und Diskriminierung. Das Projekt untersucht dieses Spannungsverhältnis mit einem Schwerpunkt auf Bedingungen und Akteure, die Veränderung in Richtung von mehr Offenheit, Vielfalt und Partizipation vorantreiben. Der Fokus liegt auf Organisationen, für deren Identität Differenz und Teilhabe konstitutiv sind, da sie bestimmte, potentiell benachteiligte Bevölkerungsgruppen vertreten.

Karen Schönwälder, Projektleiterin des ZOMiDi-Teilprojekts “Behinderung/sexuelle Minderheiten”


Es handelt sich um ein Verbundprojekt, an dem neben dem Max-Planck-Institut zur Erforschung multi­religiöser und multiethnischer Gesellschaften die Humboldt-Universität Berlin und die Ludwig-Maximilians-Universität München beteiligt sind. Das Teilprojekt am Max-Planck-Institut beschäftigt sich mit der Lebenshilfe als einer Selbstorganisation und Interessenartikulation von Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen und dem Lesben- und Schwulenverband LSVD als Interessenverband aus dem organi­sationalen Feld LGBT/sexuelle Minderheiten. Das Teilprojekt an der Humboldt-Universität zu Berlin untersucht mit Ver.di eine Interessenvertretung von Beschäftigten und das Teilprojekt an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. einen Verband aus dem Feld Gesundheit/HIV. Ziel ist es zu analysieren, inwiefern sich Selbstverständnis, Interpretation eigener Aufgaben und Zielgruppen sowie Handlungsformen in den untersuchten Organisationen verändern und wodurch dies geschieht. Reagieren solche differenzaffinen Organisationen ähnlich auf migrationsbezogene Herausforderungen? Welche "best practices" für organisationalen Wandel bieten sie? Die Ziele sind von praktischer wie wissenschaftlicher Relevanz.

Das Projekt wurde im Februar 2018 begonnen und hat eine Laufzeit von drei Jahren.

 

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