Internationaler Tag gegen Rassismus

Anlässlich der Internationalen Wochen gegen #Rassismus, die auf den Internationalen Tag zur Beseitigung der #Rassendiskriminierung am 21. März vorbereiten, weisen wir auf thematisch relevante Beiträge hin, die unsere Forscher*innen @mpimmg veröffentlicht haben.

Isaac, M., & Elrick, J. (2021). How COVID-19 may alleviate the multiple marginalization of racialized migrant workers. Ethnic and Racial Studies, 44(5), 851–863. https://doi.org/10.1080/01419870.2020.1842900

Dieser Artikel zeigt, wie viele gering qualifizierte Arbeitsmigrant*innen in der Landwirtschaft und im Pflegebereich in Ländern des globalen Nordens aufgrund ihrer sich überschneidenden sozialen Positionen von #Rasse, #Geschlecht, zugeschriebenem #Qualifikationsniveau und #Rechtsstatus marginalisiert werden. Es wird argumentiert, dass die COVID-19-Pandemie eine Neubewertung des rechtlichen Status von "unverzichtbaren" Arbeitsmigrant*innen förderte und damit einen kleinen Schritt zur Verringerung ihrer Marginalisierung darstellt.

Schönwälder, K. (2004). Why Germany’s guestworkers were largely Europeans: The selective principles of post-war labour recruitment policy. Ethnic and Racial Studies, 27(2), 248–265. doi:10.1080/0141987042000177324

Dieser Artikel zeigt, wie Deutschland in der Nachkriegszeit eine rassistische Einwanderungspolitik praktizierte. Trotz der massiven Anwerbung von Arbeitskräften in den 1950er bis 1970er Jahren waren Arbeitskräfte aus Afrika und Asien, einschließlich schwarzer europäischer Bürger, nicht willkommen und wurden aktiv ausgeschlossen. Wäre dies nicht der Fall gewesen, wäre Deutschland heute eine noch pluralere Gesellschaft.

Rau, V. (2024). Philosemitismus. In P. Ullrich, S. Arnold, A. Danilina, K. Holz, U. Jensen, I. Seidel, et al. (Eds.), Was ist Antisemitismus? Begriffe und Definitionen von Judenfeindschaft (pp. 57-62 ). Göttingen: Wallstein Verlag. doi:10.5771/9783835386587-57

Das Buch "Was ist Antisemitismus" erforscht das komplexe Phänomen des Antisemitismus, indem es sich ihm anhand verschiedener Definitionen nähert. Dabei beleuchtet es auch die Überschneidungen mit #Rassismus und zeigt auf, warum #Antisemitismus nur eine sehr spezifische Form des Rassismus ist.

Dekel Peretz über "Jüdisch-muslimische Beziehungen in Deutschland"
Europäische Wahrnehmungen von #Juden und #Muslimen, die von #Antisemitismus und #AntiMuslimRassismus geprägt sind, haben in der Vergangenheit europäische Identitäten geformt und tun dies auch in der Gegenwart. Mit dem anhaltenden Israel-Gaza-Krieg sind rassistische und antisemitische Codes, die den europäischen Diskurs über Muslime und Juden prägen und exklusive christlich-europäische Identitäten erzwingen, offenkundig geworden und gewinnen rasch an sozialer Akzeptanz. Diese Forschung zeigt, wie kulturelle und politische Allianzen zwischen Jüd*innen und Muslim*innen im Alltag autonome Narrative stärken und fördern, die die Vielfalt und Komplexität muslimischer und jüdischer Perspektiven hervorheben und gleichzeitig das monolithische Othering von "dem Juden" und "dem Muslim" sowie die rassifizierte religiöse Klassifizierung im Kern in Frage stellen.   

Lanari, E. (2023). Latina M(other)work against racism: living with legal precarity in suburban Atlanta. Ethnic and Racial Studies, 46(2), 316-337. doi:10.1080/01419870.2022.2110382

Dieser Artikel begleitet Latina-Mütter in einem Vorort von Atlanta, die mit sich überlagernden Formen von #Rassismus und #Ausgrenzung konfrontiert sind, unter anderem mit der #Segregation ihrer Kinder in unterfinanzierten Schulen, Diskursen, die sie als ungebildete Eltern stereotypisieren, und der alltäglichen Rassifizierung als Migrant*innen ohne Papiere. Trotz dieser Erfahrungen empfanden die Frauen ein Gefühl der Ermächtigung, als sie sich in die Schulbildung ihrer Kinder einmischten und versuchten, die Schulen in Orte der Zuflucht und gemeinschaftlichen Unterstützung zu verwandeln.

 

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