Dr. Amanda Lubit
Vita
Amanda Lubit ist Gast im Jahr 2024. Sie kommt an das Institut als Marie-Sklodowska-Curie (MSCA) Post-Doctoral Fellow der Dublin City University. Amanda verortet ihre Forschung an der Schnittstelle von Migration und Katastrophenanthropologie. Sie promovierte 2023 an der Queen's University Belfast, wo sie sich in ihrer Dissertation mit Fragen von Geschlecht, Sichtbarkeit, Bewegung und Ortsbestimmung im Zusammenhang mit muslimischen Frauen im Belfast der Nachkriegszeit beschäftigte. Zuvor hatte sie einen Master-Abschluss in Anthropologie an der Portland State University und einen Master-Abschluss in Public Health an der Tufts University, beide in den USA, ihrem Heimatland, erworben. Ihre Forschungsarbeit entwickelte sich aus ihrer angewandten anthropologischen Arbeit im öffentlichen Dienst, in der humanitären Hilfe und in der Entwicklungszusammenarbeit, wo sie sich mit psychischer und physischer Gesundheit im Zusammenhang mit HIV/AIDS, Obdachlosigkeit, Pandemien, Katastrophen, Ernährungssicherheit und Vertreibung befasste.
In diesem dreijährigen Projekt untersucht sie mit Hilfe multimodaler ethnografischer Methoden, wie sich zusammenhängende Gesundheitskrisen auf vertriebene Frauen auf der irischen Insel auswirken. In ihrer Forschung nutzt sie das analytische Konzept der "Fürsorge", um herauszufinden, wie Frauen mit gleichzeitigen Krisen wie der jüngsten COVID-19-Pandemie, der ukrainischen Flüchtlingskrise, dem Brexit, der Wohnungskrise und der Wirtschaftskrise zurechtkommen. Es handelt sich um einen grenzüberschreitenden Ansatz, bei dem Untersuchungen in Nordirland, der Republik Irland und an der Grenze zwischen den beiden Ländern durchgeführt wurden.
Die Pandemie hat gezeigt, dass sich Krisen unverhältnismäßig stark auf bereits marginalisierte Bevölkerungsgruppen wie vertriebene Frauen auswirken. Diese Auswirkungen waren geschlechtsspezifisch, rassistisch geprägt und wurden ungleich erlebt, was bestehende Ungleichheiten noch verschärfte. Um die gesellschaftlichen Ergebnisse während künftiger Krisen zu verbessern, muss erforscht werden, wie die schwächsten Teile der Gesellschaft betroffen sind und wie sie reagieren. Diese Forschung wird mit lokalen, nationalen und internationalen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen zusammenarbeiten, um aus den jüngsten Krisen zu lernen und sich besser auf die Zukunft vorzubereiten.