Dr. Ruma Chopra

Ruma Chopra ist Professorin für Geschichte an der San Jose State University. In den letzten zehn Jahren konzentrierte sich ihre Arbeit auf das Verständnis des "migrationsgesteuerten Prozesses der Diversifizierung" im Britischen Atlantik während des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts. Insbesondere interessierte sie sich dafür, wie sich die Loyalitäten der Menschen verändern, wenn sie sich von vertrauten Orten entfernen und sich an Umstände anpassen, die nicht von ihnen selbst stammen. Sie hat drei Bücher über atlantische Migrationen im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert veröffentlicht. Ihre ersten beiden Bücher untersuchten die Migration indigener, afroamerikanischer und euroamerikanischer Loyalisten nach dem Krieg der amerikanischen Unabhängigkeit. Ihr jüngstes Buch, Almost Home (New Haven: Yale University Press, 2018), kontextualisiert die dramatischen Anpassungen einer deportierten jamaikanischen Ex-Sklavin in Nova Scotia und in Sierra Leone während der Ära der britischen Anti-Sklavenagitation. Ihr neuestes Projekt über diasporische soziokulturelle Formationen in der Karibik nach der Sklaverei folgt aus ihrem langjährigen Interesse an der Erforschung der dynamischen und chaotischen Begegnungen zwischen Einheimischen und Neuankömmlingen.

Forschungsthema. Wie lebten Menschen aus unterschiedlichsten rassischen, kulturellen und geografischen Kontexten im frühen 19. Jahrhundert in kolonialen karibischen Städten zusammen? Dieses qualitative Projekt untersucht die komplexen Beziehungen zwischen Indern, Chinesen, afrikanischen Kreolen und Europäern in drei britischen Kolonien - Jamaika, Trinidad und Guyana - während der Zeit nach der Sklaverei. Im Mittelpunkt steht die zweite Phase der Zwangsarbeit in der Karibik, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts eingeführt wurde, um die afrikanische Sklaverei durch den Einsatz von Schuldknechten indischer und südchinesischer Herkunft auf Land zu ersetzen, das zuvor vom Plantagensystem unberührt geblieben war. Als System der Rekrutierung und Kontrolle von Arbeitskräften zwischen Sklaverei und Freiheit beinhaltete der Vertrag befristete Verträge - in der Regel fünf Jahre für Männer und einen kürzeren Zeitraum für Frauen -, die durch verschiedene Strafgesetzbücher geregelt sind.